Pressemeldung
Ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – Rückgrat der lokalen Demokratie
Die Anforderungen an das Amt steigen stetig. Ortsgemeinden betreiben Kindertagesstätten, schaffen Anlagen für alternative Energien, Nahwärmenetze, Wohnraum und siedeln Unternehmen an. Die Aufgaben werden komplexer, immer mehr Stellen sind zu beteiligen. „Weniger und schlankere Förderprogramme und mehr Geld im kommunalen Finanzausgleich wären ein wichtiger erster Schritt“, so Petry. „Um die Situation der Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister zu verbessern, muss es zudem einfacher werden, sich beim Arbeitgeber für das Amt freistellen zu lassen, ohne umständliche Einzelabrechnungen für Lohnausfall“, fügt Petry hinzu. Der GStB fordert daher einen gesetzlichen Anspruch auf eine pauschale Freistellung bis zu einer Höhe des landesweit durchschnittlichen Zeitaufwands für das Amt.
„Wir sehen mit Sorge, dass Bedrohungen, Beleidigungen, Einschüchterungen aber auch Gewalttaten insbesondere gegen kommunale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger drastisch zunehmen. Laut Bundeskriminalamt haben sich die Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger seit 2018 fast verdreifacht. Zwischen 2021 und 2024 erlebte etwa ein Drittel bis fast die Hälfte der Amtsträger Hass, Hetze oder Gewalt. Besonders im Ehrenamt stellt dies eine zusätzliche Belastung dar, und immer mehr sind bereit, ihr Mandat wegen der Anfeindungen niederzulegen. Jeder muss verstehen, dass solche Bedrohungen und Anfeindungen keine Kavaliersdelikte sind, die man mit `Das wird man doch noch sagen dürfen` abtun kann, sondern Angriffe auf die Säulen unserer Demokratie“, erklärt Petry.
Ohne den täglichen Einsatz der Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister wäre das Zusammenleben in unseren Städten und Gemeinden undenkbar. Sie sind das Rückgrat unserer lokalen Demokratie: Ansprechpartner, Kümmerer, Vermittler und Impulsgeber – oft rund um die Uhr, ohne große öffentliche Aufmerksamkeit und mit hohem persönlichen Einsatz. Vor Ort erleben die Menschen den Staat nicht in Gesetzen oder fernen Behörden, sondern in den Personen, die ansprechbar sind, Entscheidungen erklären und die Gemeinschaft zusammenhalten.
Ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister stärken das Vertrauen in staatliches Handeln und fördern die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, sich selbst einzubringen. Ihr Einsatz zeigt: Hier wird Demokratie gelebt. Hier entsteht der Zusammenhalt, der unser Land trägt. Hier wird spürbar, dass sich Engagement lohnt und Mitwirkung etwas verändert. Das ist unverzichtbar für Deutschlands Zukunft. Denn ohne Ehrenamt ist alles nichts.
„In Zeiten zunehmender Krisen, internationaler Spannungen und wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen zeigt sich, wie kostbar und unverzichtbar ehrenamtliche Strukturen sind. Sie stiften Zuversicht, Verlässlichkeit und Nähe. Sie geben unserer Gesellschaft Halt, wenn es darauf ankommt. Sie verdienen unsere höchste Anerkennung und unseren tiefen Dank – nicht nur durch Worte, sondern durch Taten“, so Petry abschließend.
Pressemitteilung des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz vom 5. Dezember 2025
