Ortsgemeinde Altrich – Leben und Wohnen im Wald


Zur Gemeinde gehören neben dem Ortskern Altrich auch der Ortsteil „Büscheid“ sowie die umliegenden Höfe Gut Kirchhof, Hof Haardt und der Neuenhof und die Villa Altrich. Bis heute ist das Erscheinungsbild der Ortschaft durch land- und forstwirtschaftliche sowie kirchliche Elemente geprägt. Sehenswert in Altrich sind die Pfarrkirche zum Heiligen Andreas, die Kapelle von Hof Haardt, die Kapelle in Büscheid sowie das Naturdenkmal „Dicke Eiche“.

Ein Ort zum Leben und Wohnen

Der Fokus der Gemeindepolitik lag in den vergangenen Jahren auf der Weiterentwicklung als Wohngemeinde. Nach der Erschließung eines großen Neubaugebietes in den Jahren 2004 bis zum letzten Bauabschnitt im Jahr 2015 leben mittlerweile 1700 Menschen in Altrich, das damit die fünftgrößte Gemeinde in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land ist. Auch für Berufspendler bietet sich Altrich mit der Anbindung an die Autobahn A1/48 und die B50 als idealer Lebensmittelpunkt an. Die Kindertagesstätte und die Grundschule befinden sich zentral in der Ortsmitte. Der Dorfcharakter Altrichs wird geprägt durch ein reges Vereinsleben, welches das Zusammengehörigkeitsgefühl durch alle Altersgruppen hindurch fördert und auch neuen Bürgern die Möglichkeit bietet, ein Teil der Dorfgemeinschaft zu werden. Seit dem Jahr 2015 gibt es in Altrich das Generationenhaus – resultierend aus dem Projekt „Alt werden in Altrich“. In dem Gebäude, das aus einem alten Feuerwehrhaus entstanden ist, werden Freizeitangebote über alle Generationen hinweg angeboten. So treffen sich wöchentlich die Senioren zur Gymnastik, die Kinder zur musikalischen Früherziehung und Menschen zwischen 18–88 Jahren zum Malkurs oder zum Bingo. Ein wichtiger Bestandteil des Miteinanders ist das Generationen-Essen, welches großen Zuspruch erfährt. Alle Aktivitäten werden durch ehrenamtliches Engagement Einzelner und mit Unterstützung der Ortsgemeinde oder der lokalen Vereine getragen.

Aktiv in Altrich

Zur weiteren aktiven Freizeitgestaltung bietet die Landschaft um Altrich ein breites Netz an Spazier- und Wanderwegen. Der örtliche Sportverein und der Tennisclub bieten ein breites Portfolio an sportlichen Möglichkeiten von Tennis über Fußballspielen bis hin zu verschiedenen Angeboten im Indoor-Sportbereich. Für den „guten Ton“ im Dorf sorgen Musikverein, Kirchenchor und der gemischte Chor, die mit Konzerten und durch ihre Mitwirkung bei kirchlichen und weltlichen Festen das Dorfgeschehen bereichern. Altrich ist von jeher landwirtschaftlich geprägt. Bis heute gibt es noch zahlreiche Haupterwerbslandwirte, die im Bereich Viehzucht, Milcherzeugung und Ackerbau tätig sind. Zwei Höfe arbeiten hierbei schon auf der Basis ökologischer Landwirtschaft. Zwei landwirtschaftliche Betriebe haben sich vor einigen Jahren im Bereich der regenerativen Energien auf den Weg gemacht und betreiben jeweils eine Biogasanlage, die mit nachwachsenden Rohstoffen Energie produzieren. Das Stichwort Energieverbrauch war auch die Initialzündung für das Projekt „Nahwärme“, welches der Gemeinderat Altrich 2013 auf den Weg gebracht hat. Hierbei war es dem Gemeinderat ein Anliegen, das mögliche Potenzial an Klimaschutzmaßnahmen innerhalb der Gemeinde auch unter dem Aspekt der Vorbildfunktion einer kommunalen Verwaltung voranzubringen. So entstand ein Nahwärmenetz mit eigenverantwortlicher Betriebsführung durch die Gemeinde. Das Herzstück bildet eine Pellets-Heizzentrale, an die neben ortseigenen Gebäuden wie Kindertagesstätte, Mehrzweckbereich der Altreia-Halle, Generationenhaus und Bauhof auch die Pfarrkirche St. Andreas und die Grundschule sowie die Turnhalle angeschlossen sind.

Ein Wald zum Vorzeigen

Der ganze Stolz der Altricher ist der Gemeindewald, ein gut gepflegtes und nachhaltig bewirtschaftetes Kapital auf 370 Hektar. Neben Kiefer, Douglasie, Fichte und Buche dominiert die Eiche mit einem Flächenanteil von ca. 38 Porzent die heimische Mischwaldkultur. Bemerkenswert ist die Altersstruktur: Aufgrund der nachhaltigen Bewirtschaftung früherer Generationen weisen mehr als 50 Prozent des Baumbestandes ein Alter von über 100 Jahren auf. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, die durch lange trockene Sommer und den damit verbundenen Schädlingsbefall abgeholzten Nadelholzflächen wieder aufzuforsten. Die Suche nach dem richtigen Zukunftskonzept für den heimischen Wald – auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation des Forstes – ist eines der zentralen Themen der Verantwortlichen innerhalb der Gemeinde.

Fit für die Zukunft

Beim kreisweiten Projekt „Zukunfts-Check-Dorf“ werden die Altricher Bürgerinnen und Bürger im Jahr 2021 ihre kreativen Ideen zur Zukunftsgestaltung für ihre Gemeinde einbringen können. Visionen können nur im Zusammenspiel zwischen Gemeindeverwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern in ein konkretes Ziel umgewandelt und dann umgesetzt werden. Zukunft bedeutet für Altrich, Altbewährtes aufrecht zu erhalten und für Neues offen zu sein. So haben alle Generationen die Möglichkeit, sich in die Dorfentwicklung und das Miteinander einzubringen. Der Gemeinderat beschäftigt sich aktuell mit der Erschließung eines weiteren Neubaugebietes für Einfamilienhäuser. So sollen im Baugebiet „Im Biesfeld“ 30 Grundstücke entstehen, deren Vermarktung ab 2021 geplant ist. Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist in Altrich ungebrochen. Viele junge Altricher möchten gerne in „ihrem“ Dorf bleiben und so als nächste Generation den Auswirkungen des demografischen Wandels entgegentreten.

Weitere Informationen: www.altrich.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 07/2020