Ortsgemeinde Schmitshausen: Naturnah und lebenswert gestaltet



So würdigte Umweltministerin Margit Conrad das Engagement der Ortsgemeinde Schmitshausen in der Verbandsgemeinde Wallhalben bei der Übergabe eines ganz besonderen Preises, nämlich dem für vorbildliche ökologische Leistungen im Rahmen des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“.

Schmitshausen mit seinen 467 Einwohnern entwickelt seit vier Jahrzehnten besondere Aktivitäten bei der Begrünung des Ortes. Auf ihre im Landkreis einzigartige Initiative wurde zum Beispiel der gesamte wertvolle ortsprägende Baumbestand unter Schutz gestellt. Mit der Begrünung von Straßenzügen, der sensiblen Gestaltung des Landfriedhofes, der Einrichtung eines naturnahen Kinderspielplatzes, der Pflanzung und Pflege von Streuobstbeständen, Hecken, Gebüschen und Einzelbäumen im Außenbereich steigerte die Gemeinde die ökologische -gestalterische Qualität im Siedlungsbereich und in der Gemarkung erheblich. Außerdem informiert seit vier Jahrzehnten ein kleiner Kreis aktiver Dorfbewohner die Mitbürgerinnen und Mitbürger kontinuierlich mit Vorträgen, Ausstellungen und Broschüren über Umwelt- und Naturschutz. Zugleich hilft die Gruppe bei der praktischen Umsetzung. Hervorzuheben sind auch die vorbildlichen Leistungen zusammen mit Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam wurden unter anderem ein Bolz- und Korbballplatz angelegt und begrünt, ein Bouleplatz und eine Rasthütte gebaut, ein Spieltreff ausgestaltet, ein Jugendzeltplatz und ein Wildrosenhang bepflanzt sowie ein Waldlehrpfad gestaltet. Dabei haben sich die Jugendgruppe der freiwilligen Feuerwehr und die Waldjugend besonders hervorgetan.

Europas Rosendorf

Eine einmalige Besonderheit zeichnet das Dorf Schmitshausen außerdem aus. Die Gemeinde darf die Ehrenbezeichnungen „1. Rosendorf Deutschlands“ und „Europa Gemeinde“ führen. Die Rose wurde zum Symbol der Freundschaft. Sie hat zugleich eine beispielhafte europäische Völkerverständigung ausgelöst. Seit nunmehr 30 Jahren besteht die Vier-Länder-Partnerschaft zwischen Limana in Italien, Walferdingen in Luxemburg, Longuyon in Frankreich und Schmitshausen. Wie man zu einer guten menschlichen Nachbarschaft unter Europäern zusammenfindet, das hat das Rosendorf Schmitshausen eindrucksvoll vorgelebt.

Allerdings kann sich die Entwicklung des Dorfes nicht allein auf derartige Bereiche beschränken. Das ist auch in Schmitshausen nicht der Fall. Das belegen zahlreiche gute Platzierungen im Dorfwettbewerb, der ja ganz verschiedene Gewichtungen durchführt. Auf jeden Fall sorgt die aktive Dorfgemeinschaft sorgt dafür, dass Alteingesessene und Neubürger gut miteinander zu recht kommen und dass der Ort als Wohnstandort attraktiv ist. 443 Einwohner zählte die Ortsgemeinde zum Zweitpunkt der Preisübergabe Ende des vergangenen Jahres. Ein Dorfgemeinschaftshaus mit Herbergsteil, ein Heimatmuseum, das Rosengärtchen, ein Jugendheim und das Internationale Jugendhaus mit Zeltplatz sowie ein Naherholungsgebiet mit Waldlehrpfad setzen Akzente in der Ortsgemeinde. Wichtige Einrichtungen wie Kindertagesstätte, Grund- und Hauptschule wie auch Regionalschule befinden sich in Wallhalben, der Sitzgemeinde der Verbandsgemeinde. Mehrere graditionelle feste prägen das Dorfleben wie auch die Partnerschaften mit Longyon (Frankreich), Limana (Italien) und Walferdange (Luxemburg).

Schmiede im Tal

Geschichtliche Unterlagen belegen für das Jahr 1563 das Dorf „Schmiedshausen“, gelegen im Tal. Später erfolgte die Umsiedlung auf den fruchtbaren Bergeshang. Zur Zeit der sickingischen Herrschaft gehörte der Ort zum Oberamt Zweibrücken. Nach dem sehr frühen Bau einer Wasserleitung entwickelte sich eine blühende Landwirtschaft, ehe im 20. Jahrudnetr die Entwicklung zur heutigen Wohngemeinde einsetzte. Das Wappen zeigt das Hufeisen für die Schmiede – beim ersten festen Haus überhaupt soll es sich um eine Schmiede gehandelt haben - und eine Rose für das Rosendorf.

Weitere Informationen: www.wallhalben.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 04/2007