Gemeinsam stark: Land und Kommunen bündeln Kräfte für bessere Integration in Rheinland-Pfalz

„Integration und Teilhabe gelingen nur im Miteinander – wenn Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Verantwortung tragen. Zugleich wissen wir: Ohne das starke Engagement der Zivilgesellschaft, insbesondere der vielen Ehrenamtlichen in Land und Kommunen, wäre vieles davon nicht möglich. Sie tragen mit Herzblut und Tatkraft dazu bei, dass unser Zusammenleben funktioniert. Damit wir die mit Zuwanderung verbundenen Chancen nutzen können, aber auch die unbestreitbaren Herausforderungen weiterhin gut bewältigen können, haben wir im letzten Jahr in einem gemeinsamen Dialogprozess die vorliegende Kooperationsstrategie entwickelt. Sie ist für uns ein Wegweiser, um unsere Zusammenarbeit systematisch zu intensivieren und neue Impulse zu setzen“, erklärte Integrationsministerin Binz.

Integrationsministerin Katharina Binz und die Kommunalen Spitzenvertreter, vertreten durch den Geschäftsführenden Direktor Andreas Göbel (Landkreistag Rheinland-Pfalz), Bürgermeister Steffen Antweiler (Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz) und Beigeordnete Dr. Christiane Döll (Städtetag Rheinland-Pfalz), betonten, dass Integration eine gemeinsame und dauerhafte Aufgabe von Land und Kommunen sei.

Ein besonderer Schwerpunkt der Kooperationsstrategie liegt auf dem Aufbau eines kommunalen Integrationsmanagements in Rheinland-Pfalz. Das Land wird allen 36 Städten und Landkreisen die Möglichkeit bieten, eine Integrationsmanagerin oder einen Integrationsmanager einzustellen. Gefördert wird jeweils eine Vollzeitstelle mit bis zu 60.000 Euro, zuzüglich Sachkosten in Höhe von 20.000 Euro. Für dieses Programm stehen in diesem Jahr 1,5 Millionen Euro und im kommenden Jahr 3 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist es, die Planung, Koordination und Weiterentwicklung von Integrationsangeboten vor Ort gezielt zu unterstützen. Wie wichtig ein gutes Zusammenspiel aller Akteurinnen und Akteure ist, zeigt ein Beispiel: Zieht eine Familie mit Kindern neu in eine Kommune, müssen zeitgleich eine Wohnung, Kita- und Schulplätze, Sprachkurse sowie Übersetzungshilfen oder Beratungstermine organisiert werden. Ein Integrationsmanagement kann hier durch regelmäßige Gesprächsrunden – etwa zwischen Jugendamt, Schule und Ehrenamtsnetzwerken – sicherstellen, dass alle Maßnahmen ineinandergreifen und gezielt nachgesteuert werden kann, wo Lücken entstehen.

„Mit dem kommunalen Integrationsmanagement sollen vor Ort maßgeblich die Bedarfe erkannt und passgenaue Lösungen entwickelt werden – vom ersten Behördengang über die Suche nach einem Kitaplatz bis hin zur Teilhabe im Verein oder bei der Arbeitssuche. Gerade die Alltagsfragen – wie finde ich eine Wohnung, wie bekomme ich einen Schulplatz für mein Kind, wer hilft mir beim Ausfüllen eines Antrags – entscheiden darüber, ob Integration gelingt. Deshalb braucht es Strukturen, die genau dort ansetzen, wo Menschen Unterstützung benötigen. Zugleich ist es unser Ziel, den Austausch zwischen Land und Kommunen weiter zu intensivieren und sukzessive ein interkommunales Netzwerk aufzubauen, das eine Plattform für gute Praxis und gegenseitige Unterstützung bietet. Integration ist eine Daueraufgabe, die wir mit vereinten Kräften und klarem Fokus gestalten – für ein vielfältiges, weltoffenes Rheinland-Pfalz“, sagte Ministerin Binz.

„Die Integration von Zugewanderten ist längst eine Daueraufgabe für unsere Kommunen und Gemeinden geworden – sie betrifft weit mehr als Unterbringung und Infrastruktur. Es geht um das soziale Miteinander, um Teilhabe und um gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die neue Kooperationsstrategie ist dafür ein wichtiges Signal: Sie setzt auf konkrete Unterstützung, Vernetzung und den Austausch erfolgreicher Maßnahmen. Genau das brauchen wir vor Ort. Deshalb haben sich die Kommunalen Spitzenverbände kritisch und konstruktiv eingebracht und klare Erwartungen an das begleitende Förderprogramm formuliert", ergänzten die Vertreterinnen und Vertreter der rheinland-pfälzischen Spitzenverbände, Herr Geschäftsführender Direktor Andreas Göbel (Landkreistag Rheinland-Pfalz), Bürgermeister Steffen Antweiler (Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz) und Beigeordnete Dr. Christiane Döll (Städtetag Rheinland-Pfalz) gemeinsam.

Die Fachabteilung im Ministerium wird die Integrationsmanagerinnen und -manager eng begleiten, fachlich beraten und bei der Weiterentwicklung unterstützen. Das neue Förderprogramm für das kommunale Integrationsmanagement soll nach der Sommerpause starten. Dann können die Kommunen konkrete Anträge stellen und mit dem Aufbau entsprechender Stellen beginnen.

„Die hier vorgelegte Kooperationsstrategie Integration ist ein wichtiger Meilenstein auf einem gemeinsam eingeschlagenen Weg von Land und Kommunen. Wir wollen miteinander zu einer nachhaltigeren Integrationsinfrastruktur in Rheinland-Pfalz beitragen. Zudem senden wir das klare Signal, dass Land und Kommunen dieses wichtige Politikfeld als eine gemeinsame Daueraufgabe verstehen und verantworten wollen“, betonten die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalen Spitzenverbände und Ministerin Binz abschließend.

Pressemeldung des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz vom 01. Juli 2025