Ortsgemeinde Basberg: Wohnen und Wohlfühlen – auch für die "Halunken"


So kann Basberg mit einigen Worten zusammengefasst werden. Basberg liegt im Nordwesten der Vulkaneifel. Mit nahezu 100 Einwohnern ist die Gemeinde eine der kleinsten in der Verbandsgemeinde Hillesheim. Bemerkenswert ist, dass rund ein Viertel der Bewohner unter 18 Jahre alt ist. Durch diese Besonderheit kommt den Familien und Kindern eine besonders große Bedeutung zu und deren Bedürfnisse werden in einem besonderen Maße im Dorfleben berücksichtigt. Das Ziel ist es, dass Basberg ein Ort zum Wohlfühlen und Wohnen in zufriedener und helfender Gemeinschaft bleibt.

Als junggebliebene Gemeinde zeigt sich schnell, dass Familie, Bauplanung, Partizipation und Perspektive wichtige Schlagworte für uns sind. In vielen Angelegenheiten (und so auch in der Bauplanung) hat Basberg sich dazu entschieden, eine bedarfsgerechte und individuelle Bauplanung mit dem Ziel einer Vermeidung von Leerständen zu organisieren. Im Jahr 2006 hat Basberg ein Dorferneuerungskonzept erstellt, um drohendem Leerstand von Häusern vorzubeugen. Aufgrund der Größe ist es möglich und gewollt, die Dorfbewohner aller Altersgruppen in sehr viele Entscheidungen mit einzubinden. Ein treffliches Beispiel für gelebte Partizipation ist die gemeinschaftliche Entwicklung des Gemeindewappens im Jahr 2012.

Durch gelebte Demokratie und Partizipation gelingt es, viele Perspektiven miteinander zu verbinden und somit optimale Lösungen für die Bewohner zu erreichen und Lebensqualität zu sichern. Das Entwicklungsziel der Ortsgemeinde Basberg liegt auf den Faktoren Wohnen und Wohlfühlen. Von Seiten der Ortsgemeinde und der Einwohner wird in enger Abstimmung und Kooperation alles dafür getan, dass die Menschen im Ort sich wohlfühlen und Basberg, auch für die Zugezogenen, eine Heimat wird bzw. bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen hat die Ortsgemeinde mit dem Bau eines neuen, barrierefreien Begegnungs- und Generationenhauses begonnen, welches als Treffpunkt und Kulturstätte dienen wird. Aus dem Kirchvorplatz soll ein neu gestalteter Dorfplatz als Dorfmittelpunkt werden.

Muskelkraft für Begegnungs- und Mehrgenerationenhaus

Der Gemeinschaftssinn in Basberg erregte schon mehrmals Aufmerksamkeit. So können immer wieder zum Teil umfangreiche Projekte durch Eigenleistung verwirklicht werden, die sonst aus Kostengründen nicht in Angriff genommen worden wären. 2018 steht natürlich der Bau des Begegnungs- und Generationenhauses im Mittelpunkt. Dieses Projekt wird mit umfangreichen Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt. Die in der Gesamtbausumme von 259.000 Euro enthaltene Eigenleistung von rund 30 Prozent wird durch den Einsatz von Muskelkraft, Arbeitsmaterialien, Zeit und Engagement vieler Basberger erbracht. Dies macht es für eine so kleine Ortsgemeinde wie Basberg überhaupt erst möglich, solch ein großes Projekt und in die Tat umzusetzen.

Seit vielen Jahren ist die Gemeinde daran interessiert, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Aufgrund der Breitbandanbindung und der Versorgung mit LTE, ist Basberg nicht nur für Gewerbetreibende in seiner Attraktivität gestiegen. Dies bietet eine Grundlage, auch Ortsansässigen Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen.

Mit einer schönen Mischung aus traditionellen Festen bis hin zu noch sehr jungen Events feiert Basberg sehr gerne. Hierbei gehört es wie selbstverständlich dazu, dass Jung und Alt miteinander feiern und die verschiedensten Bedürfnisse berücksichtigt werden. Kinder und Jugendliche, liebevoll "Basberger Halunken" genannt, gestalten im Rahmen verschiedenster Veranstaltungen im Jahresverlauf das Dorfleben aktiv mit. Die aktive Mitgestaltung aller Altersgruppen am Dorfleben macht es auch bei einer so kleinen Einwohnerzahl möglich, dass mehr als 15 feste Jahresaktivitäten aus den Bereichen Kultur, Tradition, Naturschutz und freudigem Miteinander seit vielen Jahren zum festen Bestandteil geworden sind. Das beschriebene Dorfleben setzt sich aus vier aktiven Vereinen zusammen.

Familien herzlich willkommen

Früher war die Bedeutung von Familie einfach definiert, es ging um Versorgung und Absicherung. Heute entschließen wir uns freiwillig und aus Überzeugung für diese Lebensform. Das Besondere an Basberg ist, dass sich hier viele Menschen für Kinder und dörfliches Leben entschieden haben. Dieses Miteinander und bewusste Entscheiden für eine gemeinsame Verantwortung lassen viele gute Ideen entstehen und bringen immer wieder neue Energie und Ressource. Durch die Offenheit der Einwohner wird es neuen Familien leichtgemacht, ein Teil dieser Gemeinschaft zu werden. Es sind die Kinder, die Basberg so lebendig und nachhaltig zukunftsfähig gestalten können. Das afrikanische Sprichwort "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen" trifft für Basberg zu.

Neben den Menschen im Dorf hat auch der Naturschutz eine besondere Bedeutung. Als ein sehr landwirtschaftlich geprägter Ort findet ein Leben in und mit der Natur bereits seit mehr als 750 Jahren statt. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Ort zum reinen Wohnort gewandelt, die Naturverbundenheit und das Interesse an deren Schutz und Erhalt jedoch nicht. Mit einer Gesamtgröße von 2,32 qkm liegt Basberg im Herzen der Vulkaneifel und schmiegt sich harmonisch in die umliegende Natur ein. Aktiver Naturschutz wird vielfältig gestaltet.

Ein aktuelles Naturschutzprojekt ist die Freistellung des ortsprägenden Katzenbergs durch Ziegen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte zum Umwelt- und Naturschutz zeigen das seit Generationen geprägte Interesse an unserer Umwelt und deren nachhaltiger Gestaltung. Basberg wurde im Januar 2018 vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz mit dem Sonderpreis "Vorbildliche ökologische Leistungen in der Gemeinde" im Rahmen des Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft 2017" ausgezeichnet. Dort erhielt Basberg auch eine Goldmedaille.

Weitere Informationen: www.basberg.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 04/2018