Verbandsgemeinde Kelberg: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!"


Wie der Name es bereits verrät, zeugt das “Kel” von keltischen Vorfahren, die schon lange vor den Römern hier lebten. Es bezeichnet in der keltischen Sprache eine Anhöhe und damit ist die Basaltkuppe des Hochkelbergs gemeint. Dort hatten sie eine Fliehburg errichtet, auf die sie sich in Zeiten der Gefahr zurückzogen. Und das war in grauer Vorzeit nicht gerade selten!

Heute ist der 2.250 Einwohner zählende Ort Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung. Die Verbandsgemeinde hat auf einer Fläche von 140 qkm 8.285 Einwohner in 33 selbstständigen Ortsgemeinden. Bis in die sechziger Jahre arbeiteten die Einwohner des Kelberger Landes zumindest im Nebenerwerb in der Landwirtschaft. Zunehmend pendelten die Männer der Region in den 100 km entfernten Großraum Köln um den Lebensunterhalt ihrer Familien sicherzustellen.

In der Landwirtschaft sind heute nur noch wenige tätig. Auspendler Richtung Köln oder Koblenz gibt es aber auch heute noch in großer Zahl. In der Verbandsgemeinde Kelberg sind in den vergangenen 30 Jahren insgesamt fünf Gewerbegebiete entstanden, in denen vornehmlich Arbeitsplätze im Metall- und Maschinenbau entstanden sind. Am interkommunalen Gewerbepark am Nürburgring ist die Gemeinde Drees aus der Verbandsgemeinde Kelberg beteiligt.

Mit inzwischen über 120 Beschäftigten avancierte die rowa-Automatisierungssysteme GmbH mit ihrer automatisierten Lagertechnologie für Apotheken innerhalb weniger Jahre zu einem echten Vorzeigeunternehmen der Region.

Ein überaus wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr für die Einwohner der Verbandsgemeinde. Das Kelberger Land liegt innerhalb der Vulkaneifel und ist zu seiner touristischen Vermarktung an der Eifel Tourismus GmbH beteiligt.

Eine große Anzahl an Gästen besucht die Verbandsgemeinde Kelberg wegen seiner Naturschönheiten, ihrer Freizeitangebote und auch wegen ihrer zentralen Lage zu einer Vielzahl von schönen aber auch spannenden Sehenswürdigkeiten.

Die weltbekannte Formel 1-Rennstrecke, der Nürburgring, an den die Verbandsgemeinde Kelberg unmittelbar angrenzt, ist besonders hervorzuheben. Hier schnuppert man aus nächster Nähe Rennatmosphäre. Dass der von Jackie Stewart geprägte Begriff “Grüne Hölle” zur Nordschleife passt, kann jeder in einer eigenen Rennrunde im Privat-Pkw nachvollziehen. Aber auch Autofahren will gelernt sein und so wird das Thema Sicherheit am Nürburgring mit den beiden Fahrsicherheitszentren großgeschrieben.

Spaß für die ganze Familie garantiert der Freizeitpark “Erlebniswelt”. Hier dreht sich in vier verschiedenen Hallen alles um das Thema Autos, Action & Attraktion. Wenn die Motorgeräusche der Formel 1, des 24-Stunden-Rennens, des Oldtimer- und Truck-Grand-Prix oder die Musik des “Rock am Ring” erklingen, sind in der gesamten Region alle Betten belegt.

Neben mehreren hundert Aushilfsarbeitsplätzen verhilft der Nürburgring auch zu vielen Dauerarbeitsplätzen in der Gastronomie und am Ringgeschehen selbst.

Eine Vielzahl an weiteren Ausflugsmöglichkeiten bietet sich dem natur-, geschichts – oder sportliebenden Gast. Aber auch der Wanderer, der nur Erholung sucht, findet hier den Platz, an dem er sagt: “Hier bin ich Mensch, hier darf ich’ s sein!” ( Goethe: Faust I, Vers 940)

Das Bild links zeigt eine Impression vom Mosbrucher Weiher zum Hochkelberg. Das Naturschutzgebiet Mosbrucher Weiher und Hochkelberg ist südlich von Kelberg gelegen und nicht nur für Biologen ein interessantes Gebiet für Naturbeobachtungen. Bei dem Weiher handelt es sich um ein Trockenmaar, das mit einer bis zu 6 Meter mächtigen Moorschicht zahlreichen seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bietet. Auf verschiedenen Wanderrouten und geführten Geo-Exkursionen wird dieses Naturreservat auch den Besuchern zugänglich.

Ein weiteres Naturschauspiel bietet uns der Rothenbacher Drees, wo das “Wasser der Eifel” munter aus der Erde sprudelt. Am Rothenbacher Drees, drei Kilometer nordwestlich von Kelberg, sucht sich das Quellwasser seinen Weg aus uraltem, unterdevonischem Sedimentgestein an die Oberfläche. Gut zu sehen sind die charakteristischen, rostroten Ablagerungen am Quellrand, die auf Eisen- und Manganhaltigkeit hinweisen. Auch der Sauerbrunnen in Bodenbach bietet erstklassige Trinkqualität und ist wie der Drees in Rothenbach anhand einer Geo-Infotafel erläutert. Eine Wanderung dorthin lohnt sich bestimmt!

Vergangene Jahrhunderte werden auf unserer “Geschichtsstrasse” wieder lebendig. Ein Wanderweg auf historischen Pfaden angelegt, der dem Besucher bei einer Wanderung viele interessante, zum Teil aber auch so manche gruselige Episode aus dem Leben unserer Vorfahren und der vulkanischen Vergangenheit der Eifel näher bringt. Der Wanderer kann an 15 markanten Punkten einen Einblick in vergangene Zeiten gewinnen.

Vulkan-Rad-Route-Eifel - der Ausgleich zum stressigen Alltag

Zwischen dem malerischen Ahrtal mit seinen zerklüfteten Felslandschaften und romantischen Fachwerkhäusern sowie den herrlichen Weinbergen des Moseltals, schuf die Natur die unverfälschte Mittelgebirgslandschaft der Eifel.

Was macht den Reiz dieser faszinierenden Strecke aus – der Profi ebenso wie die Familie oder der Hobby-Radler – für jeden ist etwas dabei. Die Eifel erweist sich dabei als echtes Zweiradparadies, denn die Mischung aus – nie zu steilen – Steigungen, Abfahrten und abwechslungsreicher Streckenführung könnte man als “atemberaubend” im doppelten Sinne bezeichnen. Das Ganze inmitten einer herrlichen Landschaft, garantiert Radspaß ohne Grenzen.

Den Gästen stehen neben Hotels, Gaststätten, Privatpensionen und Ferienwohnungen auch ein Center-Park mit über 400 sehr schön gelegenen Ferienhäusern zur Verfügung.  Der Park bietet den Gästen und den Einwohnern der Region ein breitgefächertes Freizeitangebot bis hin zum Hallenbad in tropischer Atmosphäre.

Weitere Informationen: www.vgv-kelberg.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 01/2004