Stadt Bendorf: Von der Hütte zum Gewerbepark: Industriestadt im Wandel


Während Mülhofen der Rheinebene zugeneigt ist, zeigt sich Stromberg schon auf den Anhöhen des vorderen Westerwaldes als begehrter Wohnort, umgeben von Wiesen und Wäldern.

Als verbandsfreie Stadt ist Bendorf Teil des Landkreises Mayen-Koblenz und blickt zurück auf eine hundertjährig währende Tradition als Industriestadt. Seit 1994 hat sich jedoch ein einschneidender Wandel vollzogen. Die Schließung konzernabhängiger Betriebe der Eisenindustrie und der Produktion feuerfester Steine und Erden hat die Stadt veranlasst, Maßnahmen zur Neuprofilierung als Standort für zukunftsorientierte Wirtschaftszweige in die Wege zu leiten. So wurde das geräumige Gelände der ehemaligen Concordiahütte in kürzester Zeit umstrukturiert und durch schnelle Verkehrsverbindungen neu erschlossen. Als Industrie- und Gewerbepark Concordia Bendorf steht ein wichtiges Areal für Industrie, Gewerbe und Handwerk zur Verfügung.

Auf einer weiteren, der Innenstadt zugewandten, ehemaligen Industriefläche entstand ein modernes Einkaufszentrum mit rund 8.000 qm Verkaufsfläche. Der alteingesessene, serviceorientierte Einzelhandel in Bendorfs freundlicher Innenstadt wird durch das Kaufangebot der neuen Märkte und Läden sinnvoll ergänzt.

Die optimale Erreichbarkeit der Stadt wird durch günstige Verkehrswege, hierunter auch ein eigener Autobahnanschluss an die A48, garantiert. Dabei ist die interessante geografische Lage Bendorfs, verbunden mit der hervorragenden Infrastruktur ein Grund dafür, dass sich der Rheinhafen Bendorf mit einem Festgüter- und Mineralölumschlag zu einem der bedeutendsten Mittelrheinhäfen entwickeln konnte. Starke Umschlagsbetriebe sind hier die Partner.

Für die rund 17.000 Einwohner Bendorfs sind zahlreiche Freizeiteinrichtungen und Sportstätten vorhanden, vom Freibad in Sayn über Stadion und Sportplätze bis zu Tennisanlagen und einem Kletterwald. Zum 2407 ha großen Stadtgebiet zählen auch ca. 1196  ha Wald, wovon rund 651 ha städtisch sind.

Acht Kindertagesstätten, drei Grundschulen, die Karl-Fries-Realschule Plus mit Ganztagsangebot, das Wilhelm-Remy-Gymnasium mit Integration körperbehinderter Schüler und die Theodor-Heuss-Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen sind in der Stadt angesiedelt. Eine Volkshochschule mit umfassenden Kurs- und Sonderveranstaltungsangeboten und eine Außenstelle der Kreismusikschule vervollständigen das breitgefächerte Bildungs- und Kulturspektrum. Das Marienhaus Klinikum St. Josef ist als Fachklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie eingerichtet.

Gleichzeitig findet man in der Innenstadt geschichtlich bedeutsame Baudenkmäler. Den Kirchenbau St. Medard teilen sich in wohl einmaliger Konstellation die evangelische und die katholische Kirchengemeinde, zwar räumlich getrennt, jedoch unter einem Dach befindend. Der Glockenturm dagegen gehört der Stadt.

Die zahlreichen Zeugnisse aus Bendorfs industrieller Geschichte sind durch die „Eisenstraße“ miteinander verbunden. Hier zeugen die restaurierten und seit 1983 unter Denkmalschutz stehenden Eisen-Erz-Röstöfen unterhalb der Vierwindenhöhe von der Bergbau-Epoche Bendorfs. Bodendenkmäler und ein rekonstruierter Römerturm sind Bestandteile des obergermanisch-raetischen Limes, der zum UNESCO Welterbe zählt und Bendorfs römische Geschichte dokumentiert.

Der Yzeurer Platz, an dem sich die Stadthalle befindet, weist auf eine lebendige Städtepartnerschaft hin, die Bendorf mit der französischen Stadt Yzeure (Auvergne) verbindet.

Ensemble von Kultur, Geschichte und Natur

Wappen der Stadt Bendorf

Der Stadtteil Sayn ist geprägt durch ein einmaliges Ensemble von Kultur, Geschichte und Natur. Der „Kulturpark Sayn“ verbindet das Schloss Sayn, den Schlosspark mit Schmetterlingsgarten, das Industriedenkmal Sayner Hütte, die Abtei Sayn und das Mühlenmuseum als touristische Höhepunkte auf den Premiumwanderwegen „Rheinsteig“ und „Saynsteig“.

Anstehende Investitionsvorhaben beziehen sich einerseits auf die Fertigstellung des Kulturdenkmals Sayner Hütte, aber auch auf die Erschließung innenstadtnaher Baugebiete, die ein familien- und altersgerechtes Bauen ermöglichen, sowie eines Gewerbegebietes („Langfuhr“) mit nahegelegenem Anschluss an die B42 und die A48. Da für das neue Gewerbegebiet ein Sportplatz aufgegeben wurde, werden für die Folgejahre Investitionen im Bereich von Sportanlagen geplant.

Weitere Informationen: www.bendorf.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 02/2014