Ortsgemeinde Igel – Im Zeichen der Säule


Wappen der Ortsgemeinde Igel

Igel genießt dank seines römischen Erbes internationales Interesse. Im Zentrum der Gemeinde erhebt sich die „Igeler Säule“, das besterhaltene Pfeilergrabmal nördlich der Alpen. Seit 1986 steht sie auf der UNESCO-Liste „Erbe der Welt“. Im Jahr 2016 erfolgte eine umfangreiche Sanierung der Igeler Säule mit Neugestaltung des Umfeldes und Anlage eines Säulengartens. 

Damit nicht genug der historischen Gebäude: Auf einem Felssporn oberhalb des Ortes erhebt sich die alte Pfarrkirche aus dem Jahr 1265. Der Vorgängerbau datiert etwa 500 Jahre früher. In ihrer heutigen Form stammt sie aus dem Jahr 1759.

Aufgehen in Europa

Blickt man auf die Entwicklung des Dorfes im Zeitraum von 1970–2020 zurück, so

Oberhalb von Igel schmiegt sich die alte Pfarrkirche in die Rebenhänge. Ihr Bau wurde 1256 abgeschlossen.

lässt sich aufgrund seiner Lage im Herzen Europas eine bemerkenswerte Transformation beobachten. War Igel noch bis in die 70er Jahre im Kern ein bäuerliches Dorf mit einem besonderen Charakter als Zoll- und Eisenbahnerort – vor allem wegen dem bedeutenden Grenzbahnhof –, so profitiert die Gemeinde heute vom europäischen Zusammenwachsen.

Die Einwohnerzahl in Igel hat sich in den vergangenen 50 Jahren fast verdoppelt. Sie beträgt rund 2200 Personen. Die Zusammensetzung der Bevölkerung verändert sich und der Ort versucht trotz der Urbanisierung seinen Dorfcharakter zu behalten. Sinnstiftend ist hierbei vor allem das vielfältige Vereinswesen, dem eine besondere Bedeutung zukommt. Die Initiative „Dorfmoderation“ etwa kümmert sich um Blumenschmuck an eintönigen Stellen, während der „Förderverein Alte Kirche Igel e.V.“ die ehrwürdigen Gemäuer durch musikalische Veranstaltungen mit Leben füllt.

Tourismus geht vor
Die Dorfkernsanierung Anfang der 70er Jahre und der damit einhergehende Ausbau der B 49 schafften die Voraussetzungen für die bedeutende verkehrstechnische Achse Trier-Luxemburg. Heute ist der Ort durch Bahn- und Busanbindung an die Routen Trier-Düsseldorf sowie Luxemburg-Paris angebunden. Doch Wachstum gibt es in Igel nicht um jeden Preis. Wirtschaftlich verzichtete die Ortsgemeinde auf ein eigenes Gewerbegebiet zugunsten von Trierweiler in der Verbandsgemeinde Trier-Land und setzt stattdessen auf den Tourismus.

Das „Grutenhäuschen“ ist eine römische Urnengrabkammer aus dem 3. Jahrhundert. Sie liegt etwas außerhalb von Igel in den Weinbergen und wird als Standesamt genutzt.

Aus gutem Grund: Die wunderbare naturräumliche Lage, spannende und bedeutende Sehenswürdigkeiten sowie ein nahezu unerschöpfliches Maß an Freizeit- und Sportmöglichkeiten ziehen nicht nur Touristen an, sondern prägen im Sinne der Naherholung das Motto „Wir leben dort, wo andere Urlaub machen“. Eine herausragende Rolle spielt dabei das Moselufer. Es lädt zu zahlreichen Aktivitäten ein, z.B. Angeln, Rad fahren, Inline skaten und Wasserski. Das Wanderwegenetz rund um Igel ist gut ausgebaut und durch einen Zubringer mit dem Fernwanderweg Moselsteig verbunden. 

Auch der Wein darf nicht fehlen: Entlang der Igeler Hauptstraße bieten Winzer Weinproben, regionale Produkte und Weine zum Mitnehmen an.


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 04/2023