Verbandsgemeinde Treis-Karden: Burgen-, Wein- und Ferienland an der Mosel


Der Verwaltungssitz Treis-Karden und die Gemeinden Moselkern, Müden und Pommern präsentieren sich als Mosel- und Weinbauorte und sind die touristischen Schwerpunkte in der Verbandsgemeinde, in der rund 9500 Einwohner leben.

Von den acht Ortsgemeinden im Eifelbereich gehören sechs - Binningen, Brohl, Dünfus, Forst, Möntenich und Roes - seit Jahrhunderten zum ”Forster Kirchspiel ”, das von dem Elz- und Pommerbach umgrenzt und vom Brohlbach durchflossen wird. Westlich des Pommerbaches liegen die Eifelgemeinden Brieden und Kail.

Die Bachtäler des Flaumbaches, Dünnbaches und des Lützbaches umschließen die fünf Urlaubsorte im Hunsrück. Die Orte Lahr, Lieg, Mörsdorf und Zilshausen, unterscheiden sich als typische Höhenorte von dem ins romantische Lützbachtal eingebetteten, staatlich anerkannten Erholungsort Lütz mit dem Wandergebiet ” Lützer Schweiz ”. Der Schieferabbau in Lütz hat früher eine bedeutende Rolle gespielt. Die letzte Grube am Ortseingang in der Moselstraße wurde Anfang der 50 er Jahre geschlossen. Damit endete eine lange Zeit des Schieferabbaus, der um die Jahrhundertwende seinen Höhepunkt hatte. Damals arbeiteten bis zu 100 Bergleute in den Gruben rund um Lütz. Im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER + wird von der Ortsgemeinde Lütz in den Jahren 2005 und 2006 das Projekt "Schieferabbau in Lütz" umgesetzt. Ein sieben Kilometer langer Rundweg führt an den ehemaligen Gruben und Schieferhalden vorbei. Informationstafeln im Ort und an den Grubeneingängen werden die Bedeutung des Schieferabbaus in Lütz dokumentieren. Hiermit wird für die Nachwelt ein wertvoller Beitrag geschaffen.

Auf einer Hochebene, zwischen dem Dünn- und dem Flaumbachtal, liegt der staatlich anerkannte Erholungsort Mörsdorf. Sehenswert ist der ”Rhodes” (Rathaus) mit Backhaus aus dem Jahr 1645. Heute befindet sich im Rhodes ein Heimatmuseum, das Landwirtschafts-, Handwerks- und Hausgeräte zeigt – bäuerliche Arbeitsgeräte aus zwei Jahrhunderten.

Wirtschaftliche Schwerpunkte in der Verbandsgemeinde waren und sind die Landwirtschaft und der Weinbau. Die Moselorte können auf eine lange Fremdenverkehrstradition zurückblicken, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.

Die Schönheit der Landschaft bietet ideale Voraussetzungen für einen angenehmen Urlaub. Das Moseltal mit seinen rebenbesetzten Hängen, die von den Bergen grüßenden Burgen und Kapellen, die romantischen Bachtäler, die weiten Hochflächen und die großen Waldgebiete, die etwa ein Drittel der Fläche der Verbandsgemeinde bedecken, bieten ein vielfältiges Angebot für den Urlauber. Hinzu kommt ein qualitativ hochwertiger Wein, der in allen Moselorten angebaut und kredenzt wird.

Die Verbandsgemeinde Treis-Karden fühlt sich ihrer geschichtlichen Tradition in besonderer Weise verpflichtet. Eine große Zahl historischer Bauwerke ist weit über das engere Heimatgebiet hinaus bekannt. An erster Stelle ist hier die ehemalige Stiftskirche St. Castor im Ortsteil Karden (1183-1295) zu nennen, die als kunstgeschichtlich bedeutendster Sakralbau zwischen Trier und Koblenz gilt. Zu der reichen Innenausstattung der Kirche zählen der spätgotische Altarschrein mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige ( um 1420 aus heimischem Ton gebrannt ) und die dreimanualige Barockorgel des Johann Michael Stumm aus dem Jahr 1728.

Bedeutende Schätze sind im Stiftsmuseum im renovierten Zehnthaus (1238), dem ehemaligen Speisesaal (Refektorium) der Stiftsherren, zu besichtigen. Die Ausstellungsstücke dokumentieren 2000 Jahre Ortsgeschichte mit Funden aus keltischer, römischer und fränkischer Zeit. Außerdem sind Kunstschätze des ehemaligen Kollegiat-Stiftes St. Castor zu sehen.
Der historische Stiftsbezirk ist mit vielen ehemaligen Stiftsherrenhäusern, deren ältestes, die Probstei, aus dem frühen 13. Jahrhundert stammt, noch weitgehend erhalten.

Der Martberg bei Pommern war in keltischer und römischer Zeit eine bedeutende Kultstätte. Um 200 n. Chr. standen hier zahlreiche Tempelbauten. Einer der Tempel war der römischen Gottheit Mars geweiht und verlieh bis heute dem Berg seinen Namen: mons martis – Martberg. Über die Ausgrabungsstätte und die Funde informiert die Ausstellung im Bürgerhaus “Alte Schule”, Am Spilles, in Pommern. Teile der Tempelanlage auf dem Martberg wurden rekonstruiert und können besichtigt werden. Die große Einweihungsfeier dieser Rekonstruktion findet am 29.4.2006 statt.

Im Pommerbachtal erinnern Ruinen an das Zisterzienserinnenkloster Rosental. Im Ortsteil Treis bewachen zwei Burgen den Eingang zu den Tälern des Flaum- und Dünnbaches. In der Stille des Flaumbachtales liegt das Kloster Maria Engelport. Es wurde vor über 700 Jahren als Konvent für adelige Prämonstratenserinnen gegründet. Vor dem Kloster Engelport im Flaumbachtal liegt der Schieferstollen “Charlotte”. 85 Meter unter der Erde kann er durch seine staub- und allergenfreien Luft Linderung bei Atemwegserkrankungen verschaffen.

Die Kirchen in den Orten beinhalten viele kulturhistorische Sehenswürdigkeiten und können auf eine lange geschichtliche Tradition zurückblicken. Am Rande des “Forster Kirchspiels” überragt die wieder aufgebaute Burg Pyrmont den dreigeteilten Wasserfall der Elz. 1225 wurde die Burg Pyrmont erstmals urkundlich erwähnt. Unweit von Roes lädt die Schwanenkirche zum Verweilen ein. Sie wurde anstelle einer 1944 von Bomben zerstörten, herrlichen, spätgotischen Wallfahrtskirche errichtet.

Zu der berühmten Burg Eltz im Elzbachtal führen Wanderwege von Moselkern, Müden, Karden und Möntenich. Mit ihren Erkern, Türmchen und Giebeln wirkt die Burg Eltz wie das verzauberte Dornröschenschloß.

In Moselkern befindet sich das älteste Rathaus an der Mosel aus dem Jahr 1535. Der Rittersaal und die weiteren Räume können für private Feierlichkeiten, wie zum Beispiel Hochzeiten, Jubiläen, kulinarische Weinproben genutzt werden.

Einen besonderen Wanderspaß bietet der Buchsbaum-Wanderpfad zwischen Karden und Müden, der als Bestandteil der MoselErlebnisRoute durch das größte zusammenhängende Buchsbaumgebiet nördlich der Alpen führt. Die immergrüne Pflanze umfasst hier eine Fläche von ca. 300 ha.

Mit dem im Jahr 2005 neu eröffneten Hunsrück-Mosel Radweg wurde von Treis-Karden aus eine interessante Verbindung in den vorderen Hunsrück zum beliebten Schinderhannes-Radweg in Kastellaun geschaffen.

Das Bild der Verbandsgemeinde wäre unvollständig, ohne auf die vielen bekannten Feste und Veranstaltungen zu verweisen, die viel Abwechslung und Unterhaltung bieten.

Weitere Informationen: www.treis-karden.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 02/2006