Ortsgemeinde Konken: Neubaugebiet nah am Ortskern


Konken war früher ein stark landwirtschaftlich geprägtes Dorf mit vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben. Im Zuge der industriellen Entwicklung fanden zudem viele Einwohner eine Beschäftigung in den benachbarten Steinbrüchen und in den Kohlegruben des Saarlandes. Im Laufe der Jahre fielen diese Arbeitsmöglichkeiten in großem Maße weg. Wie viele andere Gemeinden im ländlichen Raum und in strukturschwachen Gebieten stand man vor dem Problem neue Arbeitsplätze zu schaffen, um den Wegzug vor allem der jungen Menschen zu verhindern.

So wurde und wird die Entwicklung der Gewerbegebiete vorangetrieben. Stets wird von Orts- und Verbandsgemeinde darauf geachtet, dass die ansiedelnden Betriebe auch Arbeitsplätze schaffen. Die gute Verkehrsanbindung kommt der Gemeinde und den Betrieben dabei sehr gelegen und Konken mit seinen rund 800 Einwohnern hat auf diese Weise die Möglichkeit, in die Zukunft zu investieren.

Es wird nun angestrebt, neben der weiteren Förderung der Dorferneuerungsmaßnahmen ein Neubaugebiet zu errichten, um den derzeit noch einpendelnden Arbeitnehmern einen arbeitsplatznahen Wohnort anzubieten. Dieses Wohngebiet wird in der Nähe zum alten Ortskern entstehen. Es wird besonders auf eine ökologisch vertretbare und kindgerechte Lösung hingearbeitet. Die Nähe zum alten Dorfkern soll zudem der Integration der Neubürger ins dörfliche Leben dienen.

Vor dieser Außenentwicklung lag in den vergangenen Jahren der Schwerpunkt auf der Innenentwicklung des Dorfes. Seit 1986 ist Konken anerkannte Dorferneuerungsgemeinde und wurde als einige der wenigen Nicht-Schwerpunkt-Gemeinden zur Durchführung einer Dorfmoderation ausgewählt. Mit Hilfe dieses Instrumentes und der 1987 erstellten Dorferneuerungskonzeption wurde bis heute viel erreicht: Der alte Dorfkern wurde kontinuierlich ausgebaut, der Dorfplatz neu gestaltet und in enger Zusammenarbeit mit den Jugendlichen des Dorfes in einem angrenzenden Gebäude ein Jugendtreff eingerichtet. Gleichzeitig konnten viele ortsbildprägende Privathäuser mit Hilfe der Dorferneuerung saniert und umgebaut werden.

Modellprojekt „Kulinarische Landstraße“

Im Ortszentrum wurde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis das „Haus der Kulinarischen Landstrasse“ errichtet, ein Projekt mit Modellcharakter. Hier entstand sowohl die zentrale Vermarktungsstelle der landwirtschaftlichen Selbstvermarkter des Landkreises als auch die neuen Gemeindeeinrichtungen von Konken. Der neu entstandene Bürgersaal wird bestens angenommen und vielfältig genutzt.

Die Aktionen zur Vermarktung der regionalen Produkte des „Hauses der Kulinarischen Landstrasse“ bringen zudem Besucher ins Dorf und fördern des Bekanntheitsgrad Konkens. So kann auch die Grundversorgung der Bevölkerung langfristig gesichert werden.

Das Projekt der Kulinarischen Landstrasse fördert nicht nur die heimische Landwirtschaft. Es ist auch Teil des Tourismuskonzeptes des Landkreises, an dem auch Konken seinen Anteil hat. Zum einen durch die an der Kulinarischen Landstrasse beteiligten Betriebe und zum anderen durch die Anbindung an Wander-, Rad- und NordicWalking-Wege des Landkreises. Durch die gezielte, aufeinander abgestimmte Vermarktung der heimischen Produkte, der Regionalmuseen (vor allem über regionale Geschichte und Traditionen), anderer Sehenswürdigkeiten, der Sport- und Freizeitmöglichkeiten und natürlich der Kulturlandschaft, konnten die Übernachtungs- und Besucherzahlen im Pfälzer Bergland- und Kuseler Musikantenland stetig gesteigert werden.

Nun ist es das Ziel, weitere Aufgaben für die Zukunft anzugehen. Dazu wird das Dorferneuerungskonzept fortgeschrieben. Das bedeutet, dass das bisher erreichte dokumentiert und die neuen Ziele und Visionen für das Dorf formuliert werden. All dies erfolgt wiederum in Abstimmung mit Verbandsgemeinde, Landkreis und der für die Dorferneuerung in Rheinland-Pfalz zuständigen Behörde.

Diese Konzeption wird nicht nur die angestrebten baulichen Verbesserungen ansprechen, sondern auch soziale, kulturelle und wirtschaftliche Ziele formulieren. Denn alle Entwicklungen im Ort stehen in Verbindung miteinander. Die Änderung der wirtschaftlichen Bedingungen führte zu einem Wegfall alter Arbeitsplätze. Dies bedingte wiederum einen Wandel in der dörflichen Struktur.

Man hat durch verschiedene Maßnahmen die in der Vergangenheit gesetzten Ziele erreicht und will nun neues erreichen: Die Entstehung neuer Arbeitsplätze, die Schaffung neuen Wohnraumes durch Sanierung und Umbau alter Bausubstanz, ein neues Wohngebiet in Verbindung mit dem alten Dorfkern, die Förderung der Jugend, die Förderung des Tourismus und damit einhergehend der Schutz der Natur als Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung.

Bei allen Aktivitäten wurde und wird stets auf deren Qualität und Langlebigkeit Wert gelegt. Es hat sich in den letzten zwanzig Jahren viel in Konken verändert. Die Bürger und mit ihnen die Gemeinde haben die ihnen angebotenen Hilfen angenommen, eigene Ideen eingebracht und mit Unterstützung von außen ihren Ort zeitgemäß weiterentwickelt. Gleichzeitig gestalten die vielen Vereine in Konken das kulturelle und soziale Leben im Dorf. Sie dienen als Verbindungsglied zwischen dem zu bewahrenden Alten und dem zu entwickelnden Neuen.

Die durchgeführten und die geplanten Maßnahmen bringen Konken in dem Bestreben voran, sich als eigenständiger Wohn-, Arbeits-, Sozial- und Kulturraum zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die Gemeinde hat nicht verharrt, sondern hat den Wandel der Zeit als Chance erkannt und nutzt ihn für sich.

Weitere Informationen: www.konken.eu


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 01/2007