Ortsgemeinde Göllheim – Tore und Türme am Donnersberg


Ein neuer Anziehungspunkt im Ortskern ist das Digital Büro der Verbandsgemeinde: Hier gibt es touristische Informationen und Beratung. Im Besprechungsraum veranstalten die Digitalbotschafter ihre Sprechstunden und leisten Unterstützung bei allen Fragen zum digitalen Alltag. Ein wichtiges Zukunftsprojekt ist außerdem der Neubau der kommunalen Kindertagesstätte mit Platz für acht Gruppen.

Einst besaß Göllheim eine Befestigungsmauer 

In Göllheim spielen Geschichte und Kultur eine große Rolle. Der Ortskern hat eine große Anzahl denkmalgeschützter Gebäude. Im 18. Jahrhundert stand der Ort unter der Herrschaft der Fürsten zu Nassau-Weilburg. Die Bauten aus jener Zeit sind bis heute erhalten: Die mittelalterliche Kirche (heute protestantische Pfarrkirche) wurde 1765–1770 umgebaut und das Rathaus entstand im Jahr 1786 (heute protestantisches Gemeindehaus). 

Außerdem wurden zwei Tore neu errichtet, das Kerzenheimer Tor im Jahr 1776 sowie das Dreisener Tor im Jahr 1781. Beide haben eine große Durchfahrt für Fuhrwerke und einen kleinen Durchlass für Fußgänger. Einst kontrollierten die Torwächter den Zugang und kassierten von auswärtigen Fuhrleuten das Wegegeld. Heute präsentiert die „Kleine Galerie“ Ausstellungen im Kerzenheimer Tor. Mit dem Museum Uhl’sches Haus, dem Garten der Begegnung, den Skulpturen der KünstlerSymposien, der Kleinen Galerie sowie dem Kulturkarree mit Kunstscheune und Bibliothek zeigt Göllheim großes Engagement für Kultur. Das alte Göllheim hatte aber nicht nur Tore, sondern war auch von einem Ring aus Türmen umgeben. Als einziger von damals ist heute noch der Ulrichsturm erhalten. Er verweist auf die einst den Ort umgebende eindrucksvolle Befestigungsmauer. 

Abseits der Ortsmitte finden Besucher eine weitere Besonderheit: das Königskreuz. Es handelt sich um ein gotisches Sandsteinkruzifix, das zum Gedenken an den Tod von König Adolf von Nassau († 1298) errichtet und im 19. Jahrhundert mit einer Kapelle überbaut wurde. Das Königskreuz gilt als ältestes Flurkreuz der Pfalz.

1.200 Jahre Göllheim

Viele Wanderwege (wie Jakobs-Pilgerweg, Westpfalz-Wanderweg, Rundwanderweg Geopark Dachsberg, barrierefreier Dachsiweg) durchziehen den Ort und den Göllheimer Wald. Historische Bezüge bietet der 16 km lange, vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Adolf-von-Nassau-Weg: Bei der Schlacht am Hasenbühl bei Göllheim am 2. Juli 1298 verlor Adolf von Nassau im Kampf um die Königskrone sein Leben. Die Schlacht beendete den Thronkonflikt mit Albrecht von Österreich und war die letzte reine Ritterschlacht auf deutschem Boden.

Einen außerordentlichen Grund zum Feiern gab es im Jahre 2019, als die erste urkundliche Erwähnung des Ortes mit vielen kulturellen Veranstaltungen begangen wurde. Aber auch ohne Jubiläumsanlass schätzt man in Göllheim die zünftige Feier. Der Frühjahrsmarkt, das Göllheimer Torbogenfest am 1. Wochenende im August, der Herbstmarkt und die Göllheimer Vorweihnacht am zweiten Advent sind feste Termine im Jahreskalender der Ortsgemeinde.

Weitere Informationen: www.gemeinde-goellheim.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 07/2022