Dorfleben in Käshofen – alle machen mit


Käshofen liegt im Westen des Landkreises Südwestpfalz, auf dem Rücken der Sickinger Höhe (369 m ü. NN). In Richtung Karlsberg im Saarland auf der einen und hinab Richtung Wiesbacher Tal auf der anderen Seite erstreckt sich der Käshofer Gemeindewald, der nachhaltig bewirtschaftet wird (PEFC-Siegel). Die Gemeinde ist umgeben von einem Grüngürtel aus Streuobstwiesen und Weiden sowie von teils noch bewirtschafteten Gärten im unteren Teil des Dorfes. Auch im Ort selbst entdecken Besucher viel Grün.

Als Wohngemeinde ist Käshofen sehr beliebt: 722 Bürger zählt das Dorf, das entgegen dem Trend in vielen ländlichen Regionen noch nicht mit Einwohnerrückgang zu kämpfen hat – und das ohne Ausweisung eines Neubaugebietes. 123 Käshofern unter 20 Jahren stehen 89 Bürger über 70 Jahren gegenüber. Käshofen ist also auch bei jungen Familien beliebt. Nicht zuletzt, weil die Infrastruktur stimmt: Die Kinder aus Käshofen werden im Kindergarten im nahen Wiesbach betreut. Getragen wird die Einrichtung vom Kindergartenzweckverband mit Wiesbach, Käshofen (Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land) und Krähenberg (Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben). Im Anschluss besuchen die Käshofer Kinder die Grundschule in Wiesbach, ehe sie sich später auf die IGS Contwig oder die beiden Gymnasien und die Realschule in Zweibrücken verteilen.

Über den ÖPNV und Ruftaxis gelangen die Käshofer nach Zweibrücken. Mit dem Auto sind sie in wenigen Minuten in den Mittelzentren Zweibrücken und Homburg (Saarland) und in rund 30 Minuten in Kaiserslautern und Saarbrücken.
In Käshofen selbst gibt es sieben Handwerks- und Gewerbebetriebe, fünf Landwirtschaftsbetriebe im Haupt-, dazu einen im Nebenerwerb sowie 25 Dienstleistungsbetriebe. Auch das Arbeiten aus dem Home-Office ist in Käshofen dank des seinerzeit von der Gemeinde forcierten Ausbaus des schnellen Internets problemlos möglich. Versorgen können sich die Käshofer in einer Bäckereifiliale und bei drei fahrenden Bäckern und Metzgern. Auch die Sparkasse Südwestpfalz macht mit einem Fahrzeug in Käshofen Station. Darüber hinaus gibt es im Dorf einen Getränkemarkt.

Mittelpunkt der Gemeinde ist das Dorfgemeinschaftshaus mit dem ehemaligen Bürgermeisteramt, an das auch die örtliche Feuerwehr angegliedert ist. Bis vor einigen Jahren fanden dort auch Gottesdienste statt. Nachdem die Leichenhalle mithilfe privater Spender und viel Eigenleistung zur Kreuzkapelle ausgebaut wurde, werden die Gottesdienste seit 2015 dort gefeiert.

Käshofen und die Dorferneuerung

Das  2010 verabschiedete und während der Dorfmoderation zusammen mit allen Käshofern erarbeitete Konzept der Dorferneuerung ist bis heute Richtschnur. Die Triebfeder der Dorfentwicklung sind der Gemeinderat und die Bürger, die sich mit unzähligen Arbeitsstunden einbringen. Nur so war es der Gemeinde möglich, zahlreiche Projekte umzusetzen und gleichzeitig einen ausgeglichenen Haushalt auszuweisen.
Der Mehrgenerationenplatz im unteren Teil des Dorfs ist ein Vorzeigeprojekt, das aus der Dorferneuerung hervorgegangen ist. Es reifte die Idee, Spiel- und Bolzplatz zu verlegen und zu erneuern. Gleichzeitig sollte ein Treffpunkt für alle Bürger geschaffen werden, der mit dem Mehrgenerationenplatz gefunden wurde. Für alle überraschend, konnte man bei diesen Arbeiten die alte Quelle und die historischen Brunnentröge freilegen und instandsetzen. Heute fließt wieder kühles Nass in Trinkwasserqualität in die Tröge.

Von der Dorferneuerung profitiert hat auch der Dorfmittelpunkt mit dem Dorfgemeinschaftshaus. Es wurde saniert und um einen Anbau erweitert. Statt der kalkulierten 52.000 Euro kostete dieser nur 45.000 Euro – auch dank 350 Arbeitsstunden von freiwilligen Helfern. Der Platz am Dorfgemeinschaftshaus wurde 2017 gepflastert und für Dorffest und Weihnachtsmarkt wetterfest gemacht.
Seit 2012 besitzt Käshofen am Dorfplatz auch eine Multifunktionshalle. 47.000 Euro hat die Halle gekostet. Wie bei allen Projekten im Ort können auch hier die freiwillig erbrachten Arbeitsstunden – 700 waren es in diesem Fall – gar nicht hoch genug bewertet werden.
Fotovoltaik-Anlagen findet man in Käshofen nicht nur auf der Multifunktionshalle. Etliche private Anwesen wurden in den vergangenen Jahren damit ausgerüstet und produzieren umweltfreundliche Energie. Die Dorferneuerung und die damit verbundenen Fördermittel haben etliche Investitionen im privaten Bereich ausgelöst. Viele alte Gehöfte, die nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, sind mittlerweile saniert und bieten hochwertigen Wohnraum, auch für junge Familien.

2016 wurden die Straßenleuchten auf energiesparende LED-Technik umgerüstet, was der Gemeinde eine jährliche Ersparnis von 4000 Euro bringt.
Ein besonderes Projekt, das im Zuge der Dorferneuerung realisiert wurde, ist die gemeinsam erarbeitete Dorfchronik. Viel Wissenswertes über die Gemeinde ist so für die nachfolgenden Generationen bewahrt worden.
Neben Dorffest, Kerwe und Weihnachtsmarkt gibt es zahlreiche andere Feste im Ort wie Feuerwehrfest, Prunksitzung und Kinderfasching oder eine Waldweihnacht. Was in Käshofen los ist, erfahren Bürger und Besucher auch auf der Homepage und der Facebook-Seite der Gemeinde. Gemeinde und Vereine zusammen sind eben die Garanten für ein aktives Dorfleben: Sport beim TTC, Wanderungen und Schnittkurse vom Obst- und Gartenbauverein, Singen und Theaterspielen im Gesangverein.
Die Bereitschaft der Käshofer Bürger, sich für ihr Dorf einzubringen, macht den Ort lebenswert. Da es finanziell nicht möglich ist, Gemeindearbeiter zu beschäftigen, die Friedhof, Beete und öffentliche Plätze in Schuss halten, hat sich ein System von Patenschaften etabliert, um dies zu erledigen.

Käshofen – fit für die Zukunft

Damit Käshofen auch in Zukunft lebenswert bleibt, sind schon weitere Projekte in Planung, die kurz-, mittel- oder langfristig umgesetzt werden sollen. Baulich wird in den nächsten Jahren weiter am Dorfgemeinschaftshaus gearbeitet. Außerdem soll  eine Krabbelgruppe geschaffen werden. Dank des Anbaus an das Dorfgemeinschaftshaus ist im freigewordenen Raum eine Bücher- und DVD-Ecke geplant. Womöglich kann das Dorfgemeinschaftshaus mittel- oder langfristig so umgestaltet werden, dass die Altenstube mit einer kleinen Theke ausgerüstet werden kann, um als Ersatz für die geschlossene Gastwirtschaft zu dienen.

Weitere Informationen: www.gemeinde-kaeshofen.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 06/2018