Ortsgemeinde Heupelzen – Heupelzen ist oben


Ein Haus für die Gemeinschaft

2014 beschloss der Ortsgemeinderat, eine Ortskernsanierung anzugehen, um die Dorfmitte auch für junge Familien wieder attraktiv zu machen. Mehrere vorausschauende Beschlüsse des Rates führten 2016 zur Anerkennung als Schwerpunktgemeinde. Für Dorferneuerungsmaßnahmen kann Heupelzen jetzt acht Jahre lang die Höchstförderung des Landes erhalten. Durch die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes können auch private Bauherren eine Förderung erhalten.

Bei den Projektideen war die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und die Dorfmoderation unter Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger sehr hilfreich. Es wurde schnell deutlich, dass ein zentraler Dorfplatz mit Dorfgemeinschaftshaus und Spielplatz ein wichtiges Zukunftsprojekt sein soll. Derzeit ist das Dorfgemeinschaftshaus im Bau und die Umfeldgestaltung soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Viele Bürgerinnen und Bürger hoffen auf eine baldige Fertigstellung, damit der Dorfmittelpunkt zur Förderung des „Miteinanders“ von Jung und Alt genutzt werden kann. An dieser Stelle muss aber auch betont werden, dass ohne die sechzigprozentige Landesförderung aus Dorferneuerungsmitteln die Umsetzung eines solchen Projektes für die Ortsgemeinde nicht möglich gewesen wäre.

Zur Ortskernsanierung gehört auch der Ausbau von sanierungsbedürftigen Straßen. Leider gibt es in Heupelzen einen erheblichen Sanierungsstau, der nur mit hohen Kosten für die Anlieger aufgelöst werden kann. Insbesondere die Erschließungsstraßen und die Hauptstraße (Landesstraße) hätten bereits vor mehr als zwanzig Jahren ausgebaut werden müssen. Zwischenzeitlich wurden drei Straßen „enderschlossen“ und eine ausgebaut.

Turm als Magnet

„Heupelzen ist oben! Wir haben den Beulskopf mit dem Raiffeisenturm und gestalten mit Weitsicht unsere Zukunft!“ Dieser Leitsatz wurde während der Dorfmoderation 2017 kreiert. Er beschreibt die geografische Lage der Ortsgemeinde und soll gleichzeitig Grundsatz für die Weiterentwicklung des Dorfes sein.

Auf dem geografisch höchsten Punkt der Ortsgemeinde, dem 388,2 Meter hohen Beulskopf, steht das Wahrzeichen der Ortsgemeinde: der 34 Meter hohe Raiffeisenturm, direkt am Westerwaldsteig gelegen. Wanderer und andere Besucher haben von hier einen Ausblick über den gesamten Westerwald, ins Bergische Land und bis zum Siebengebirge am Rhein. Der hölzerne Aussichtsturm wurde nach dem in Hamm/Sieg geborenen Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen benannt. Touristiker bezeichnen den Raiffeisenturm auch als Ankerpunkt, weil neben dem Westerwaldsteig weitere bekannte Wander- und Radwege vorbeiführen und der Turm über die Region hinaus bekannt ist. Nach einer Standzeit von jetzt 31 Jahren müssen immer öfter teure Reparaturen durchgeführt werden, die durch die Einnahmen aus Antennenmieten der Mobilfunkbetreiber nicht mehr gedeckt werden können.

Viele Bürgerinnen und Bürger aus der näheren Umgebung und Wanderer oder Biker von weit her besuchen den Turm. Der Ortsgemeinderat weiß daher um dessen besondere regionale und überregionale Bedeutung und hat beschlossen, auf dem Beulskopf einen neuen Aussichtsturm zu errichten.

Die ersten Planungsschritte und Abstimmungsgespräche haben stattgefunden und es soll ein Handlungskonzept zur touristischen Weiterentwicklung erstellt werden. Hierbei werden die touristisch strategischen Ziele des Landes und des Landkreises berücksichtigt. Der Ortsgemeinderat hat im April der Erstellung eines touristischen Handlungskonzeptes zugestimmt und einen Förderantrag bei der Leaderregion Westerwald-Sieg eingereicht. Der Ortsgemeinderat machte aber auch deutlich, dass die kleine Ortsgemeinde ein solches Projekt nicht alleine stemmen kann und auf eine großzügige Förderung angewiesen ist. Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die Finanzierung gesichert ist, kann ein touristisches Highlight auf dem Beulskopf entstehen.

Breitbandausbau und knappes Bauland

Ein weiteres wichtiges Zukunftsprojekt ist der Breitbandausbau. Die Ortsgemeinde wird sich am sogenannten „Graue-Flecken-Programm“ des Bundes beteiligen und Glasfaserkabel bis zu jedem Haus verlegen. Die Finanzierung soll teilweise über eine Anhebung der Grundsteuer B erfolgen.

Von ganz besonderer Wichtigkeit ist aber die Überwindung der Corona-Pandemie, damit die Heupelzener wieder zu einem geordneten „Miteinander“ und einem lebhaften Dorfleben finden. Hierbei werden auch die beiden örtlichen Vereine, der Hobby-Club und der Männerchor „Sängervereinigung Beulskopf“, eine besondere Rolle auf dem Weg zur „Wohlfühlgemeinde“ spielen.

Von der Verbandsgemeinde wird in den nächsten Jahren ein neuer Flächennutzungsplan aufgestellt. Zurzeit kann die Nachfrage Bauwilliger von der Ortsgemeinde nicht bedient werden, da die noch vorhandenen Bauplätze in Privatbesitz sind und nicht zum Verkauf stehen. Der Ortsgemeinderat hat sich noch nicht entschieden, wie er sich hier positionieren wird. Zunächst gilt der Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“.

Weitere Informationen unter: www.heupelzen.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 07/2021