Herausforderung Hitze und Dürre: Wasserversorgungskonzepte klimafest machen


Auch wenn es hierzulande bei der Wasserversorgung noch keinen akuten Notstand gibt, kann es lokal zu Engpässen kommen, weil sich langfristig weniger Grundwasser neu bildet. Als Wasserversorger müssen die Gemeinden und Städte zusammen mit dem Land prüfen, ob ihre Wasserversorgungskonzepte angepasst und die Verbundsysteme nötigenfalls ausgebaut werden. Im Hinblick auf die langfristigen Perspektiven müssen auch die Erweiterung bestehender oder die Planung zusätzlicher Talsperren geprüft werden. Nicht zuletzt nützt auch die Erweiterung von Versickerungsflächen und die Renaturierung von Bächen und Flüssen der Grundwasserneubildung. Dies alles wird nicht zum Nulltarif zu haben sein.

Bauhöfe, Gemeindearbeiter und Ehrenamtler waren die letzten drei Jahre nunmehr jeden Sommer im Dauereinsatz, um die gemeindlichen Grünflächen zu pflegen. Auch die freiwilligen Feuerwehren sind stark gefordert. Neben einer steten erhöhten Alarmbereitschaft sind bereits vermehrte Brandeinsätze, unter anderem auch bei Waldbränden, spürbar. Mit voranschreitendem Klimawandel werden wir auch in Zukunft mit solchen extremen Hitzeperioden ohne Niederschläge oder dann gleich mit Starkregenereignissen rechnen müssen. Und wir müssen uns die Frage stellen, ob wir hier ausreichend gewappnet sind. Gemeinden und Städte, aber auch die Einwohner selbst können einen Beitrag leisten, um die Hitze erträglicher zu machen. Sicher wird die gute alte Regentonne für die Gartenbewässerung ein Comeback erleben. Bereits ein Baum in einer bebauten Gegend kann die Umgebungstemperatur um bis zu 6 Grad senken. Umgekehrt wirken die oftmals sehr beliebten Steingärten als Hitzespeicher und verstärken somit die Ortstemperaturen. Es lohnt sich also nicht nur aus Gesichtspunkten der Artenvielfalt, sich dem Projekt „Entsteint Euch!“ der Gartenakademie Rheinland-Pfalz anzuschließen, dass die Deutsche Gartenbaugesellschaft 1822 e. V. und der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz unterstützen.

Wir brauchen eine Verstärkung der Verbundsysteme der Wasserversorgung und mehr Grün in den Gemeinden und Städten. Gegebenenfalls lässt sich dies über Aktionspläne lösen. Planung und Umsetzung solcher Maßnahmen setzt allerdings zusätzliche Mittel voraus. Hier sind Bund, Länder und Kommunen gemeinsam gefordert, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Gemeinden und Städte auf die Folgen der Klimaveränderungen optimal vorzubereiten.


GStB-Kommentar aus Gemeinde und Stadt 08/2020

Dr. Karl-Heinz Frieden
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Gemeinde- und Städtebundes