Ortsgemeinde Oberhausen an der Nahe: Weinkönigin und ein erster Preis


Die Gemeinde wird geprägt vom Weinbau und ist Wohnsitz zahlreicher Winzer, die ihre Weine teilweise weltweit vertreiben. Trotz der bunten Mischung aus „Einheimischen“ und „Zugezogenen“ herrscht in Oberhausen an der Nahe ein nahezu einmaliger Zusammenhalt, weshalb die Gemeinde im letzten Jahr zahlreiche Preise entgegennehmen durfte.


So wurde die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft 2017“ im April 2017 durch den ersten Preis auf allen Gebieten, Kreis-, Gebiets- und Landesebene, belohnt. Beinahe alle Bürger hatten ihren Teil zu diesem Gewinn beigetragen, indem sie entweder bei Verschönerungsarbeiten halfen, Ideen lieferten oder während den Begehungen dabei waren.

Am 23.10.2017 erhielt die Gemeinde zusätzlich den Sonderpreis für die Innenentwicklung durch Innenminister Roger Lewentz verliehen. „Eine große Ehre für uns“, freut sich Ortsbürgermeisterin Annelore Kuhn.

Ein absolutes Highlight erlebten die Oberhäuser im September 2017. „Ihre Kata“, Katharina Staab, die bereits als Naheweinkönigin überzeugte, wurde zur Deutschen Weinkönigin 2017/2018 gewählt. Nach einer Naheweinprinzessin 1984/1985, einer Naheweinkönigin 2002/2003 und der Naheweinkönigin 2016/2017 darf sich die Gemeinde nun also auch die Krone der Deutschen Weinkönigin 2017/2018 aufsetzen.

Auch für die Zukunft bleibt die Gemeinde so aktiv. In 2018 nimmt Oberhausen an der Nahe gemeinsam mit ihrer Nachbargemeinde Duchroth am Wettbewerb „Europäischer Dorferneuerungspreis 2018“ teil – schon jetzt sind alle gespannt auf das Ergebnis.

Oberhausen an der Nahe kann auf eine mehr als 1000 Jahre alte Geschichte blicken und war in dieser Zeit stets geprägt vom Weinbau. Auch heute noch werden bei einer Gemarkungsgröße von 331 ha 32 ha von insgesamt sieben ortsansässigen haupterwerblichen Winzern bearbeitet. Das Wahrzeichen der Gemeinde ist die Luitpoldbrücke, eine historische Sandsteinbrücke, die im Jahre 1889 vom bayrischen Prinzregenten Luitpold erbaut wurde. Hintergrund des Baus war, den Bauern und Winzern die Möglichkeit zu geben, ihre Waren schneller in die nächste Handelsstadt (Bad Kreuznach) bringen zu können. Die Brücke diente zudem als Grenze zwischen dem Königsreich Bayern und Preußen.

Neben einer überdurchschnittlich hohen Geburtenrate (neun Babys allein in 2017) ist der Ort auch stolz, gemessen an der Größe der Gemeinde eine überdurchschnittliche Zahl an Gewerbetreibenden (28) zu beherbergen. Diese geben insgesamt 153 Menschen Arbeit. Die Gemeinde verfügt über einen eigenen Ganztags-Kindergarten mit insgesamt 46 Plätzen, der dank den beiden Zugemeinden bestens ausgelastet ist bzw. lt. Planzahlen sogar ausgebaut werden müsste. In Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Duchroth konnte der Ort Ende 2016 endlich flächendeckende DSL-Versorgung mit bis zu 100 Mbit/s umsetzen. Hierfür wurde mit 86 Helfern in 10.000 Stunden Eigenleistung Leitungen verlegt.

Die Nachfrage nach Wohnraum hat die Gemeinde durch die Ausweisung eines Neubaugebietes befriedigt. Aber auch bereits vorhandener Wohnraum wird durch Kauf und Zuzug von Familien aus dem Ort selbst und auch von Nachbargemeinden wieder neu belebt. Oberhausen an der Nahe hat den Standortvorteil, an einer der schönsten Stellen im mittleren Nahetal zu liegen, erkannt und in den letzten Jahren innerörtlich viele alte Bruchstein- und Fachwerkhäuser liebevoll saniert und schöne kleine Platzgestaltungen mit großem Eigenleistungsanteil hergestellt. Die Betriebe sind architektonisch hervorragend in das idyllische Ortsbild integriert worden.

So wurde zum Beispiel der alte Bahnhof saniert und in ein modernes Dentallabor umgestaltet. Der alte Güterbahnhof wurde von dem jetzigen Besitzer des vorhandenen Campingplatzes (bis zu 40.000 Übernachtungen im Jahr) in eine Restauration umgestaltet, ohne den Altbestand zu verändern. Es gibt ein durchdachtes und angepasstes Grünkonzept mit regionaltypischen Pflanzen und Rosensorten sowie ein neues Friedhofskonzept, ökologisch und zukunftsweisend.

Die Gemeinde verfügt über ein sehr aktives Vereins- und Dorfleben, das durch das umfassende ehrenamtliche Engagement der Bürger geprägt ist. Unter anderem besteht die Freiwillige Feuerwehreinheit mit 19 Leuten und eine seit einem Jahr bestehende Jugendfeuerwehr mit 18 Jugendlichen – fast einmalig für einen Ort dieser Größe. Auch den Gästen und Touristen bietet Oberhausen an der Nahe viele Angebote: Wandern, Radfahren oder der Besuch im Traktorenmuseum. Zwei Pensionen mit insgesamt 16 Zimmern sowie private Anbieter sorgen für ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Gemeinde liegt in einem großen Naturschutzgebiet (Exemplare seltene Würfelnatter an der Nahe). Durch die behutsame Nutzung und pfleglichen Umgang mit diesem Naturraumpotenzial sorgen die Bewohner für den Erhalt dieser einmaligen Kulturlandschaft.

Das Ziel für die Zukunft ist: „Unseren Ort noch attraktiver für die Menschen zu gestalten, die hier leben. Vor allem für die künftige Generation und somit der ,Dorfflucht’, von der viele Gemeinden betroffen sind, entgegenwirken.“ Ortsbürgermeisterin Annelore Kuhn: „Wir wünschen uns einen Ort mit Zukunft, der den Menschen die hier leben, beste Lebensqualität bietet und noch viele Ideen hat, die nur auf ihre Umsetzung warten und dass unser Heimatort das bleibt, was er ist: die liebens- und lebenswerte Weinbaugemeinde an der schönsten Stelle des mittleren Nahetals.“

Weitere Informationen: www.oberhausen-nahe.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 03/2018